In der Osternacht wird die Wende von der Trauer zur Hoffnung inszeniert: Die Trauer um seinen Tod und die Hoffnung auf seine Wiederkehr. Der Feier findet zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang statt – entsprechend dunkel ist es zu Beginn des Gottesdienstes. Wenn das Osterlicht unter dreimaligem rufen „Christus, Licht der Welt – Gott sei ewig Dank“ (Lumen Christi) in die dunkle Kirche einzieht und sich von der Osterkerze aus in die ganze Kirche verbreitet, dann ist Ostern.
So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf dass, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln.
Römer 6,4
Das Erhellen der nächtlichen Kirche mit Kerzen ist ein Brauch, der auf das Urchristentum zurückgeht. Dabei symbolisiert das Osterlicht Jesus Christus, der über den Tod gesiegt hat.
Besonders bewegend in der Osternacht: Der Einzug und die Austeilung des Osterlichts in der dunklen Kirche. Film: Axel Mölkner-Kappl
Licht in der Dunkelheit
In der alten Kirche war die Osternacht auch der einzige Tauftermin. Nach einer langen – und in der Fastenzeit besonders intensiven – Vorbereitungszeit wurden die Taufbewerber, die „Katechumenen“, in die Kirche geführt und vor der ganzen Gemeinde getauft. Ab diesem Zeitpunkt waren sie vollwertige Mitglieder der Gemeinde. Auch heute noch hat die Taufe einen festen Platz in der Osternachtliturgie. Wenn keine Taufe stattfinden, wird eine „Tauferinnerung“ gefeiert.
07.11.2017
Anne Lüters